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Biogasanlagen schöpfen Potenzial bislang nicht aus

Biogasanlagen nutzen die durch bakteriellen Abbau organischer Substanzen, wie zum Beispiel tierische Exkremente, Pflanzenfasern oder Speise- und Schlachtabfälle, in einem licht- und luftdurchlässigen Faulbehälter, entstehenden Biogase. Die Dauer des Zersetzungsprozesses in Biogasanlagen hängt von den Materialien ab. Bei richtiger Steuerung des Prozesses werden gut brennbare Gase wie Methan (CH4) gewonnen.

Die Biogasanlagen bieten landwirtschaftlichen und Gartenbaubetrieben - auch wirtschaftlich - interessante Möglichkeiten, zumal als Abfallprodukt hochwertige Dünger anfallen. Das Biogas wird meist über ein Blockheizkraftwerk im Betrieb direkt in elektrische Energie umgewandelt. Dabei unterstützt ein großer Teil der entstehenden Wärme den Zersetzungsprozess. Biogas kann ins Gasnetz eingespeist und dem dort transportierten Erdgas beigemischt und so auch für die Wohnungsheizung nutzbar gemacht werden.

Das Heizen mit organischen Reststoffen umfasst eine Vielzahl von Brennstoffen. Neben Großkraftwerken, die mit Strohballen befeuert werden, kann Heizenergie auch aus Laub, Gras, Dung, Klärschlamm und organischem Hausmüll durch Biogasanlagen gewonnen werden. Gestützt durch die Energieeinsparverordnung wird meist nicht Heizenergie, sondern elektrische Energie aus Biomasse gewonnen.

Heizkraftwerke auf Basis der Strohverbrennung sind in Skandinavien bereits häufiger anzutreffen, in Deutschland haben sie noch Modellcharakter. Für den Aufbau eines neuen Produktionszweigs in der Landwirtschaft sind bei der Energieerzeugung noch große Potenziale vorhanden.

Potenziale, insbesondere für Biogasanlagen, gibt es auch bei der energetischen Verwertung. Biogas, das besonders in der landwirtschaftlichen Tierhaltung in großen Mengen anfällt, entweicht bisher weitgehend ungenutzt und zu Lasten des Klimas in die Atmosphäre. Teilweise produzieren größere Landwirtschaftsbetriebe in Biogasanlagen bereits elektrische Energie. Dabei ist allerdings eine sinnvolle Nutzung der Abwärme nur bedingt möglich. Eine weitere Verwertung könnte bei steigenden Preisen für Erdgas darin bestehen, Biogas in das Erdgasnetz einzuspeisen und mit fossilem Gas zu mischen. Ein solches Modell für Biogasanlagen, in größerem Umfang umgesetzt, würde den Primärenergiefaktor für Gas herabsetzen.

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