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Fossile Energie - Bio-Kraft aus der Vergangenheit

Fossile Energie ist tote Biomasse, die vor Jahrmillionen abgestorben ist und durch geologische Prozesse umgewandelt wurde. Kohle, Erdöl und Erdgas sowie verschiedene Mischprodukte wie Ölsande oder Ölschiefer zählen zu den fossilen Energien.

In einer ersten Entstehungsstufe fossiler Energien werden Pflanzen und Tiere kurz nach ihrem Absterben durch Schlamm oder Wasser vom Luftsauerstoff abgetrennt - beispielsweise Vegetationsflächen, die überflutet werden oder Tiere, die im Schlamm einsinken. Die darauffolgende Zersetzung ohne Sauerstoff durch Mikroorganismen überführt die tote Biomasse in Kohlenstoff- und Kohlenwasserstoffverbindungen verschiedener Zusammensetzungen und anderer Verbindungen, bei denen der Kohlenstoffgehalt konzentriert wird.

Je nach der Zusammensetzung dieser Biomasse und den physikalisch-chemischen Bedingungen wie Druck und hohe Temperaturen entstehen im Lauf vieler Millionen Jahre Kohle, Erdöl, Erdgas sowie Ölsande und Ölschiefer und stehen als fossile Energie zur Verfügung.

Fossile Energie, wie Kohle, Erdöl und Erdgas, kann bei hoher Qualität direkt durch Verbrennung in nutzbare Wärmeenergie überführt werden. Fossile Energie wie Ölsande und Ölschiefer muss zunächst von mineralischen Stoffen getrennt werden, um sie nutzen zu können. Dies ist ein zusätzlicher Energieaufwand für die Bereitstellung der Energieträger als Endenergie.

Fossile Energie wie die Kohle, hat seit Anfang des 18. Jahrhunderts das Holz, das zu dieser Zeit der beschränkende Faktor für technischen Energiebedarf geworden war, abgelöst. Mit der energiereichen Kohle, die in großen Mengen verfügbar war, konnten technische Entwicklungen wie die Dampfmaschine oder die Stahlproduktion erst in großem Umfang eingesetzt werden.

Mit der Einführung des Automobils als Massenartikel richtete sich das Interesse zu Anfang diese Jahrhunderts auf die fossile Energie des Erdöls als Vorstufe für die Treibstoffe Diesel, Kerosin und Benzin.

An der Schwelle zum 21. Jahrhundert erwacht das Interesse nach weiteren fossilen Energien, dem dritten fossilen Brennstoff: dem Erdgas. Unter den fossilen Energien lässt sich Erdgas nach einer Aufbereitung im Vergleich zu Kohle, Erdöl und Erdölprodukten sauberer verbrennen. Auch ist die Menge des treibhausrelevanten Gases Kohlendioxid, die pro Energieeinheit bei der Nutzung von Erdgas freigesetzt wird, deutlich geringer als bei den anderen fossilen Energien.

Allen fossilen Energien gemein ist der freigesetzte hohe Anteil von Kohlendioxid im Abgas, der bei der Verbrennung entsteht. Das gilt auch für Benzin. Kohlendioxid ist zwar nicht giftig, hat aber Auswirkungen auf die Ozonschicht, ist also treibhauswirksam.

Zu den fossilen Energien und damit den Brennstoffen gehören Erdöl, Erdgas, Braunkohle und Steinkohle, die heute zusammen fast 90 Prozent des Welt-Energiebedarfs abdecken. Alle fossilen Energien sind im Laufe von Jahrmillionen unter Druck und Luftabschluss aus pflanzlichem oder tierischem Material entstanden.

Hauptbestandteil der fossilen Energien ist immer Kohlenstoff, der bei der Verbrennung zum klimaschädlichen Kohlendioxid umgewandelt wird. Neben dem Kohlendioxid werden auch die Schadstoffe Schwefeldioxid und Stickoxide freigesetzt.

Die Vorräte an fossilen Energien werden nach heutigen Erkenntnissen in 40 bis 200 Jahren vermutlich ausgebeutet und erschöpft sein.

Die sicher gewinnbaren Vorräte fossiler Energien betragen nach Schätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft bei

  • Erdöl: circa 45 Jahre
  • Erdgas: circa 67 Jahre
  • Kohle circa 190 Jahre

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